Das Treffen zwischen Donald Trump und Cyril Ramaphosa im Weißen Haus sorgte international für Schlagzeilen und ließ die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Südafrika neu bewerten. Die Begegnung zwischen "Trump Ramaphosa" stand unter dem Zeichen von Missverständnissen, Provokationen und auch Gesten der Verständigung.
Trump empfängt Ramaphosa im Weißen Haus (Trump Ramaphosa Fokus)
Bereits vor dem Treffen kursierten Spekulationen, wie US-Präsident Trump auf seinen südafrikanischen Amtskollegen reagieren würde. Die Erwartungen waren hoch, denn die Beziehungen zwischen den beiden Ländern galten als angespannt. Während des Treffens konfrontierte Trump Ramaphosa in aller Öffentlichkeit mit schwerwiegenden Vorwürfen rund um Rassismus und einen angeblichen Genozid an weißen Farmern. Doch viele der dabei präsentierten Informationen waren nicht zutreffend, wie ein Faktencheck von n-tv belegt. Auch das bei dem Treffen vorgeführte Video enthielt teilweise Aufnahmen, die gar nicht aus Südafrika stammten.
Südafrikas Präsident zeigte sich während der öffentlichen Provokationen bemerkenswert gelassen. Beobachter und Analysten lobten, dass Ramaphosa sich nicht auf Konfrontationen einließ und die Vorwürfe von Trump mit Fakten konterte. Laut tagesschau.de wurde seine diplomatische Zurückhaltung besonders hervorgehoben. Die Gespräche hinter verschlossenen Türen sollen im Gegensatz zur öffentlichen Debatte konstruktiver gewesen sein. Es gab Übereinkünfte, den Dialog zwischen den Regierungen künftig wieder zu intensivieren, vor allem im Bereich Handel und Industrie.
Die Reaktionen auf das "Trump Ramaphosa"-Treffen fielen in Südafrika gemischt aus. Während Politikexperten und Teile der Bevölkerung Ramaphosas "emotionale Intelligenz" hervorhoben, kam Kritik von der Opposition. Besonders Vertreter der EFF und der Jacob-Zuma-Partei bemängelten, das Treffen sei belanglos gewesen oder habe vor allem den Interessen einer kleinen wirtschaftlichen Elite gedient. Trotzdem sehen andere Stimmen die Trump-Kritik als möglichen Weckruf, um Eigentumsrechte und Wirtschaftswachstum stärker zu fördern.
Weitere interessante Hintergründe liefert auch der SPIEGEL-Bericht über das Treffen im Oval Office, in dem erneut Ramaphosas ruhige Abwehr von Trumps Verschwörungsmythen hervorgehoben wird.
Ob das medienwirksame Zusammentreffen zwischen Trump und Ramaphosa einen nachhaltigen Neustart in den bilateralen Beziehungen einläutet, bleibt offen. Positiv gewertet wurde zumindest, dass der Dialog auf höchster Ebene nicht abgebrochen wurde und neue Handelsgespräche angestoßen werden sollen. Zudem schloss Trump seine Teilnahme am nächsten G20-Gipfel in Südafrika nicht aus, was als gutes Zeichen für die zukünftige Zusammenarbeit gewertet werden könnte (mehr dazu bei tagesschau.de).
Das Treffen "Trump Ramaphosa" im Weißen Haus ist ein Beispiel moderner Diplomatie mit Licht und Schatten. Während die mediale Bühne Anlass zu Kritik gab, bewies Präsident Ramaphosa in angespannten Momenten Führungsstärke und Weitblick. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich die Beziehungen zwischen den USA und Südafrika tatsächlich nachhaltig verbessern.