Siewert und Kau galt jahrelang als Vorzeigeunternehmen der deutschen IT-Branche. Die Nachricht über die Insolvenz des traditionsreichen Online-Händlers erschütterte nicht nur den Standort Bergheim, sondern die gesamte Branche. In diesem Artikel beleuchten wir die Hintergründe der Insolvenz, die Konsequenzen für die Mitarbeiter und wie es für Siewert und Kau weitergehen könnte.
Das Unternehmen wurde 1994 gegründet – zunächst als kleine Garagenfirma in Bergheim. Im Laufe der Jahre entwickelte sich Siewert und Kau zu einem bedeutenden IT-Distributor und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von über 700 Millionen Euro. Zum Kreis der Partner von Siewert und Kau gehörten bekannte Namen wie Saturn oder Media Markt. Noch 2022 investierte das Unternehmen 20 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts in Nordrhein-Westfalen. (Quelle)
Im Frühjahr 2025 folgte der Schock: Siewert und Kau meldete Insolvenz an. Rund 400 Arbeitsplätze stehen seitdem auf dem Spiel – in Bergheim und an weiteren Standorten in Deutschland, Spanien und den Niederlanden. Die Ursachen sind vielschichtig. Branchenkenner vermuten, dass gekündigte Bankverbindungen, strukturelle Veränderungen im Hardware-Handel und ein zu später Fokus auf Beratungs- und Serviceleistungen zu den Problemen beigetragen haben. Nach dem Corona-Boom schwächelte zudem der Markt nachhaltig. (Mehr dazu im Bericht von BILD)
Trotz der schlechten Nachrichten bleibt Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler optimistisch. Laut einem ausführlichen Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger zeigte sich Mießeler nach Gesprächen mit der Unternehmensleitung zuversichtlich, dass ein guter Ausgang möglich ist. Die Stadt wolle mit allen verfügbaren Mitteln unterstützen, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern. (Details im Kölner Stadt-Anzeiger)
Die Insolvenz von Siewert und Kau bedroht nicht nur Hunderte von Stellen. Sie wirft auch Fragen über die Zukunft des IT-Standorts Bergheim und die Wettbewerbsfähigkeit klassischer Hardware-Distributor-Modelle in Deutschland auf. Innovation und ein stärkerer Servicefokus könnten künftig entscheidend sein, um in dieser Branche zu bestehen. Auch externe Fachmedien analysieren die Lage und berichten über die Herausforderungen für das Unternehmen und seine Beschäftigten. (Weitere Informationen auf t-online.de)
Ob Siewert und Kau eine Zukunft hat, bleibt offen. Die Unternehmensführung und lokale Politik setzen darauf, dass Restrukturierungen und neue Geschäftsfelder einen Weg aus der Krise eröffnen können. Die vergangenen Investitionen, die Nähe zu starken Partnern und die Hoffnung auf einen Branchentrend in Richtung IT-Dienstleistungen bieten Lichtblicke.
Fazit: Die Insolvenz von Siewert und Kau ist ein Weckruf für die gesamte IT-Branche. Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft sind wichtiger denn je. Für das Unternehmen und seine Belegschaft besteht weiterhin Hoffnung, dass nach den schwierigen Monaten wieder positive Nachrichten folgen.