Polizeiruf 110 zählt zu den traditionsreichsten Krimiformaten im deutschen Fernsehen. Die jüngste Münchner Ausgabe sorgt besonders für Gesprächsstoff. Diesmal rücken drei Dragqueens ins Zentrum der Geschichte und setzen ein klares Ausrufezeichen für Diversität im TV-Krimi.
Im neuesten Fall der Reihe wird ein Mann in München erschossen. Die Kriminalhauptkommissare Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Dennis Eden (Stephan Zinner) nehmen die Ermittlungen auf. Ihr Weg führt sie schnell zu drei Dragqueens – Menora, Peekabou und Tulip. Ausgerechnet sie werden zu wichtigen Zeuginnen des Verbrechens, möchten aus Angst und Unsicherheit jedoch zunächst nicht aussagen.
Wer die Folge verpasst hat, kann sie in der ARD Mediathek nachholen. Dort gibt es weitere Details zum Verlauf, Cast und zur Produktion.
Die Dragqueens werden von Božidar Kocevski, Meik van Severen und Patrice Grießmeier gespielt. Zwei von ihnen haben selbst Erfahrung in der deutschen Drag-Szene. Ihre Nähe zum Thema verleiht den Charakteren Authentizität. Das Ziel aller Beteiligten war ein echtes Bild der queeren Community. Nicht nur die Kommissare, sondern auch die Zuschauer bekommen so einen Einblick in verschiedenste Lebenswirklichkeiten.
Ausführliche Hintergründe zur Besetzung und den Darsteller*innen erhalten Sie im TV Spielfilm-Artikel über die Münchner Polizeiruf-110-Folge. Hier berichten die Schauspieler persönlich über Erfahrungen mit Diskriminierung, Repräsentation und ihr Engagement für einen glaubwürdigen Krimi.
Nicht jeder Zuschauer sieht den neuen Polizeiruf 110 unkritisch. Manche betonen, die queere Thematik wirke etwas konstruiert. Kritische Stimmen, wie im DER SPIEGEL-Kritikartikel, werfen der Folge unter anderem vor, Klischees zu bedienen. Andere heben die mutige Inszenierung und das Bemühen um Sichtbarkeit hervor. Klar wird auf jeden Fall: Der Diskurs um Diversität und moderne Krimistoffe bleibt lebendig.
Die aktuelle Folge aus München zeigt, wie Polizeiruf 110 es schafft, bewährte Crime-Elemente mit aktuellen gesellschaftlichen Themen zu verbinden. Die Integration von Dragqueens als zentrale Figuren ist ein mutiger, wichtiger Schritt für mehr Sichtbarkeit. Ob polarisierend oder gefeiert – der Krimi regt zur Diskussion an. Wer mitreden möchte, sollte sich die Episode nicht entgehen lassen – oder online in der Mediathek nachholen!