Nikodemus Schnabel ist eine prägende Stimme für das christliche Leben im Heiligen Land. Als Abt der Dormitio-Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg engagiert er sich leidenschaftlich für die Belange der Christen vor Ort. In einer Zeit, in der Christen in Israel vermehrt Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt sind, erhebt er öffentlich seine Stimme für Schutz und Dialog.
Seit Jahren sieht sich die kleine christliche Gemeinschaft in Israel einer Zunahme von Belästigungen ausgesetzt. Dazu gehören Spuckattacken, Anfeindungen und sogar Brandanschläge auf religiöse Stätten. Nikodemus Schnabel berichtet immer wieder von diesen Problemen und fordert gemeinsam mit anderen Kirchenvertretern, dass die israelische Politik klar Stellung bezieht. Der Abt betont, wie wichtig es ist, dass "Christenhass geht gar nicht" auch von offizieller Seite klar kommuniziert wird. In einem Interview mit DOMRADIO.DE benennt Schnabel die Täter als meist extremistische Nationalreligiöse, die nicht den jüdischen Glauben insgesamt repräsentieren.
Die Problematik ist längst auch Thema im israelischen Parlament, der Knesset. Dort befasste sich ein Ausschuss für Einwanderung und Integration mit den wachsenden Angriffen auf Christen. Die Daten belegen mehr als hundert registrierte Vorfälle im Jahr – allein im April kam es in Jerusalem zu zwanzig Zwischenfällen. Laut einer Analyse von Vatican News fordern Kirchenvertreter und Politiker gemeinsam einen „systematischen Ansatz“ mit verstärkten Durchsetzungsmaßnahmen und gezielter Bildungsarbeit. Ziel ist es, die Sicherheit und das friedliche Zusammenleben zu gewährleisten.
Weitere Hintergründe zu diesen Entwicklungen finden Sie bei idea.de, wo die politische Debatte und die Reaktion der Knesset ausführlich dokumentiert werden.
Die Dormitio-Abtei, die Nikodemus Schnabel seit 2023 leitet, ist nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein Symbol für Dialog und Begegnung. Das Benediktinerkloster steht für Offenheit und lädt Menschen aller Religionen zum Gespräch ein. Schnabel betont, dass gerade die wenige Zahl christlicher Gläubiger die Kirchen im Nahen Osten zusammenschweißt. Die Ökumene wächst, und es wird verstärkt mit einer Stimme gesprochen. „Das ist das einzig Positive“, sagt der Abt zu den aktuellen Herausforderungen, „wir müssen mehr miteinander reden.“
Nikodemus Schnabel sieht im Dialog den Schlüssel zur Versöhnung. Er fordert von Gemeinden und Politik konkrete Maßnahmen zum Schutz der Christen, aber auch die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. Seiner Ansicht nach ist es wichtig, dass Missverständnisse und Wunden anerkannt werden. Nur so könne es gelingen, gemeinsam einen Weg in die Zukunft zu finden.
Die engagierte Arbeit von Schnabel verdient Beachtung. Sein Einsatz zeigt, wie wichtig mutige Stimmen und Brückenbauer zwischen den Religionen im Heiligen Land sind.
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