Am 17. Juli 2014 wurde Malaysia-Airlines-Flug MH17 über dem Osten der Ukraine abgeschossen. Das Unglück forderte das Leben von 298 Menschen. Nach jahrelangen Ermittlungen zeigt sich nun neue Bewegung in der Suche nach Gerechtigkeit und Aufklärung.
Der Flug MH17 befand sich auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als er über umkämpftem Gebiet in der Ostukraine von einer russischen Rakete getroffen wurde. Die große Mehrheit der Opfer stammte aus den Niederlanden. Auch zahlreiche Australier, Briten, Belgier und Malaysier waren an Bord.
Bereits kurz nach dem Absturz war klar, dass das Verkehrsflugzeug von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Doch die genaue Zurechnung dauerte Jahre.
Die Untersuchungen brachten die Verantwortlichen zutage. Im Jahr 2022 entschied ein niederländisches Gericht, dass eine von Russland kontrollierte Gruppe das Flugzeug abgeschossen hatte. Drei Männer – zwei Russen und ein pro-russischer Ukrainer – wurden in Abwesenheit wegen Mordes verurteilt. Sie wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, aber bis heute nicht ausgeliefert.Mehr Informationen zur Gerichtsentscheidung finden Sie bei BBC News.
Im Mai 2025 fällte nun auch die UN-Luftfahrtbehörde ICAO ein klares Urteil: Russland trage die Verantwortung für den Abschuss der MH17 und habe gegen internationales Luftrecht verstoßen. Damit wurde erstmals festgestellt, dass „Staaten Zivilflugzeuge nicht straflos angreifen dürfen“. Lesen Sie die ausführliche Berichterstattung bei The Guardian.
Die Regierungen Australiens und der Niederlande kündigten an, gemeinsam mit der ICAO im nächsten Schritt Reparationsforderungen an Russland zu prüfen. Der niederländische Außenminister nannte das Urteil einen wichtigen Schritt zu Wahrheit und Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen der MH17-Opfer.
Viele Angehörige kämpfen bis heute um Anerkennung, Entschädigung und eine öffentliche Aufarbeitung. Für sie ist das internationale Urteil ein Zeichen der Hoffnung, auch wenn es keine Angehörigen zurückbringen kann. Der MH17-Absturz hat darüber hinaus die internationale Luftfahrt und den Umgang mit Konfliktgebieten dauerhaft verändert. Weitere Details zu den Ermittlungen und den Standpunkt Russlands liefert Reuters.
Der Absturz von MH17 ist auch zehn Jahre nach der Katastrophe ein schmerzhaftes Kapitel. Die jüngsten internationalen Entscheidungen markieren einen bedeutenden Fortschritt. Es bleibt die Hoffnung auf Gerechtigkeit und auf eine umfassende Aufarbeitung durch alle Beteiligten.