Liebigschule Gießen: Zwischen Tradition und aktuellen Herausforderungen

Außenansicht der Liebigschule Gießen

Die Liebigschule Gießen zählt zu den renommiertesten Schulen in Mittelhessen und steht für eine lange Bildungstradition. Doch gerade die letzten Wochen haben deutlich gemacht, wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Werten Demokratie und Toleranz heute ist. Anlass dafür ist eine kontroverse Debatte rund um die Wahl des Abimottos 2025 – ein Thema, das für großes Aufsehen in ganz Deutschland sorgte.

Abimotto-Wahl: Zwischen Kreativität und Verantwortung

Wie in vielen Schulen bereiten sich die Abiturientinnen und Abiturienten der Liebigschule Gießen jedes Jahr mit Begeisterung auf ihren Abschluss vor. Ein zentraler Bestandteil ist die Wahl eines Abimottos. Diese soll Kreativität zeigen – birgt aber auch Verantwortung. Kürzlich wurde ein besonders problematischer Vorschlag in einer anonymen Online-Abstimmung auf den ersten Platz gewählt.

Der Vorschlag enthielt eine Anspielung auf die NSDAP und die Bücherverbrennungen während des Nationalsozialismus. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Polizei und Staatsanwaltschaft wurden eingeschaltet, wie ausführlich von DER SPIEGEL berichtet wurde. Die Schulgemeinde zeigte sich geschockt und distanzierte sich umgehend von diesem Motto.

Klares Zeichen gegen Diskriminierung an der Liebigschule Gießen

Die Schulleitung der Liebigschule Gießen reagierte schnell. Das Abstimmungsportal wurde sofort gesperrt. In einer gemeinsamen Veranstaltung positionierte sich der gesamte Jahrgang klar gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung. Die Schule stellte nochmals ihr Leitbild in den Fokus: Wertschätzung, Respekt und ein freundlicher Umgang miteinander.

Auch ZDFheute griff die Ereignisse auf und berichtete darüber, wie wichtig es ist, NS-Verharmlosung nicht zu verharmlosen. Die Debatte zeigt: Schule ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein zentraler Raum für Wertevermittlung und gesellschaftliches Engagement.

Reaktionen aus Politik und Gesellschaft

Der hessische Kultusminister Armin Schwarz betonte, dass Rassismus und jede Form von Diskriminierung an Schulen keinen Platz haben dürfen. Er lobte die schnelle und entschlossene Reaktion der Liebigschule Gießen und forderte alle Schulgemeinden im Land zu einer klaren Haltung auf. Weitere Details und Stellungnahmen, auch von der Landesschülervertretung, finden sich direkt bei hessenschau.de.

Zusammenhalt und demokratische Werte stärken

Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig Aufklärung und gemeinsame Werte im Schulalltag sind. Die Liebigschule Gießen übernimmt dabei eine entscheidende Rolle. Sie zeigt, dass schnell auf problematische Entwicklungen reagiert werden kann, wenn die Schulgemeinde zusammenhält. Solche Vorfälle sind eine Erinnerung daran, dass Demokratie und Respekt täglich gelebt werden müssen – schon in der Schule.

Fazit: Die Liebigschule Gießen steht nicht nur für hervorragende Bildung, sondern auch für einen starken Zusammenhalt und die klare Ablehnung von Diskriminierung. Die jüngsten Ereignisse machen deutlich, wie wichtig es ist, demokratische Werte zu schützen und zu fördern. Damit bleibt die Schule ein Vorbild für eine offene, tolerante Gesellschaft.