Ein medizinischer Notfall auf Flug LH1140 sorgte im Februar 2024 für weltweites Aufsehen. Der Lufthansa-Airbus A321 flog mehr als zehn Minuten ohne aktive Pilotenkontrolle über Spanien. In diesem Artikel erfahren Sie alle Hintergründe zum LH1140 Notfall, den Abläufen im Cockpit und den Reaktionen aus der Luftfahrtbranche.
Am 17. Februar 2024 startete Lufthansa-Flug LH1140 von Frankfurt nach Sevilla. Zu Beginn verlief alles normal. Doch in Reiseflughöhe verließ der Kapitän das Cockpit für eine kurze Toilettenpause. Genau in diesem Moment erlitt der Copilot, ein 38-jähriger Erster Offizier, einen medizinischen Notfall und kollabierte. Der Airbus A321 mit 199 Passagieren war nun etwa zehn Minuten ohne aktive Steuerung durch einen Piloten unterwegs – der Autopilot übernahm die Führung (Quelle und Details bei t-online).
Laut Untersuchungsbericht registrierte der Stimmenrekorder schon 36 Sekunden nach Verlassen des Kapitäns auffällige Geräusche. Der Co-Pilot hatte während seines Anfalls versehentlich mehrere Schalter ausgelöst und einen Flugsteuerungscomputer deaktiviert, was einen Alarm im Cockpit auslöste. Trotzdem blieb der Autopilot aktiv und steuerte die Maschine stabil weiter.
Als der Kapitän zurückkam, reagierte niemand mehr aus dem Cockpit. Er versuchte fünfmal, mit dem normalen Zahlencode ins Cockpit zu gelangen – erfolglos. Erst nach Eingabe des Notfallcodes öffnete sich die Tür, und der Kapitän fand den Copiloten offenbar desorientiert und gesundheitlich angeschlagen vor. Dank einer schnellen ärztlichen Reaktion eines Passagiers und der Crew konnte dem betroffenen Piloten rasch geholfen werden.
Detailliert hat dies die Flugrevue analysiert: Die Rückkehr ins Cockpit war erst durch einen Notfallcode möglich. Nur wenig später leitete der Kapitän eine Notlandung am Flughafen Madrid-Barajas ein – der Notfall wurde damit glimpflich überstanden.
Der Zwischenfall auf LH1140 löste in der Luftfahrtbranche eine angeregte Diskussion aus. Die professionelle Reaktion der Crew wurde im Abschlussbericht der spanischen Flugunfallbehörde besonders hervorgehoben. Die medizinische Versorgung funktionierte reibungslos. Alle Passagiere und die Crew blieben nach Angaben der Lufthansa unversehrt.
Dennoch zeigen sich Experten besorgt über die Cockpit-Besetzungsregeln. Vor dem Hintergrund früherer Abstürze, wie bei Germanwings, wurden bereits Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Die europäische Flugsicherheitsagentur EASA hatte – nach ursprünglicher Verschärfung – die Pflicht zur Zwei-Personen-Besetzung 2016 wieder gelockert. Nun steht diese Regel erneut auf dem Prüfstand, wie auch DER SPIEGEL berichtet.
Der LH1140 Notfall zeigt die Bedeutung von Routine, Erfahrung und klarem Handeln in Ausnahmesituationen. Während der Autopilot technisch einwandfrei arbeitete, sind menschliche Faktoren im Cockpit weiterhin entscheidend. Die Diskussion um verpflichtende Mindestbesatzungen im Cockpit ist aktueller denn je. Airlines und Aufsichtsbehörden prüfen, wie solche Notfälle in Zukunft noch besser abgefedert werden können.
Bleiben Sie informiert über sicherheitsrelevante Entwicklungen in der Luftfahrt – und vertrauen Sie darauf, dass professionelle Crews wie bei LH1140 im Notfall handlungsfähig sind.