Ein Routineflug von Frankfurt nach Sevilla wurde im Februar 2024 für Besatzung und Passagiere des Lufthansa-Flugs LH1140 zu einem dramatischen Ereignis. Der sogenannte lh1140 notfall sorgte in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit für Diskussionen über Sicherheitskonzepte an Bord von Verkehrsflugzeugen. Was war geschehen?
Während des Reiseflugs, auf etwa 10.700 Meter Höhe, verließ der Kapitän für eine Toilettenpause das Cockpit. Zu diesem Zeitpunkt steuerte der Erste Offizier das Flugzeug vom Sitz aus. Doch plötzlich verschlechterte sich sein Gesundheitszustand massiv. Der Co-Pilot erlitt einen medizinischen Notfall, kollabierte und verlor das Bewusstsein. Innerhalb weniger Sekunden betätigte er ungewollt mehrere Schalter, was im Cockpit Alarm auslöste. Trotzdem blieb der Autopilot aktiv und hielt die Maschine stabil.
Ein detaillierter Bericht zum Vorfall ist bei t-online nachzulesen. Dort wird beschrieben, wie der Kapitän nach seiner Rückkehr fünfmal vergeblich versuchte, die Cockpittür mit dem Standardcode zu öffnen, weil diese verriegelt blieb. Erst der Notfallcode und ein lauter Alarm verschafften Zugang — kurz darauf landete der Airbus A321 sicher in Madrid.
Als der Kapitän schließlich die Kontrolle wieder übernahm, zeigte der Co-Pilot deutliche Symptome wie Blässe, Schwitzen und Koordinationsstörungen. Sofort leisteten die Stewardessen mit Unterstützung eines mitreisenden Arztes Erste Hilfe, genau wie es die Vorschriften vorsehen. Der Kapitän leitete unmittelbar einen medizinischen Notfall ein und steuerte die Maschine zum nächstgelegenen Flughafen. Nach etwa zwanzig Minuten setzten sie LH1140 sicher auf dem Flughafen Madrid-Barajas auf, wo Rettungskräfte den Co-Piloten versorgten.
Weitere Fakten zum Ablauf und die Ergebnisse der offiziellen Untersuchung bietet FLUG REVUE. Dort wird auch erläutert, wie der Master Alarm im Cockpit ausgelöst wurde und wie der Autopilot das Flugzeug über etwa zehn Minuten kontrollierte.
Die Reaktion der Crew wurde im Abschlussbericht als vorbildlich bewertet. Doch der lh1140 notfall hat erneut Debatten ausgelöst: Welche Regeln gelten bei der Cockpitbesetzung, und reichen die Sicherheitsmaßnahmen aus? Nach dem Absturz von Germanwings 2015 gab es strengere Vorschriften zur Mindestbesetzung. Diese wurden jedoch gelockert – aktuell liegt die Entscheidung bei den Airlines selbst, ob bei kurzen Abwesenheiten eines Piloten eine zweite Person anwesend sein muss.
Fachartikel wie bei DER SPIEGEL zeigen, dass dieser Vorfall als Anlass gilt, die bestehenden Regeln erneut zu überdenken. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA wird aufgefordert, strengere Maßnahmen zu prüfen, damit niemals ein Cockpit unbeobachtet bleibt.
Der lh1140 notfall beweist, wie schnell eine Routine in eine bedrohliche Situation kippen kann. Glücklicherweise sorgte das geschulte Bordpersonal für die Sicherheit aller an Bord. Dennoch bleibt die Frage offen, ob die geltenden Regelungen zum Cockpitzugang und zur Besetzung ausreichen. Eine Überprüfung der Sicherheitsvorschriften ist nach diesem dramatischen Zwischenfall unumgänglich. Wer mehr über den Hintergrund und die Reaktionen erfahren möchte, findet weiterführende Details in den oben verlinkten Berichten.