Der aktuelle KVG Streik sorgt in Niedersachsen und Teilen des Bremer Umlands für erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Viele Pendler und Schüler sind von Busausfällen betroffen. Was steckt hinter dem Streik und wie sieht die Lage aus? In diesem Artikel geben wir einen Überblick und erklären, welche Regionen besonders betroffen sind.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Kommunalverkehrsgesellschaften (KVG) zu einem Warnstreik aufgerufen. Ziel des Streiks ist eine Anpassung der Löhne an das Niveau des Tarifvertrages Nahverkehr. Dies würde für Busfahrerinnen und -fahrer ein Plus von 3,30 Euro pro Stunde bedeuten. Laut Verdi ist diese Angleichung dringend notwendig. Sie fordern: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit".
Nach mehreren ergebnislosen Verhandlungsrunden will Verdi vor der nächsten Tarifrunde den Druck erhöhen. Der Arbeitgeberverband sieht die Verdi-Forderung jedoch als nicht bezahlbar an und verweist auf laufende Verträge, die keine großen Gehaltserhöhungen zulassen (Mehr zu den Tarifverhandlungen bei SZ).
Der KVG Streik betrifft zahlreiche Landkreise und Städte in Niedersachsen. Besonders betroffen sind das südöstliche Braunschweiger Land, Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt sowie Cuxhaven, Stade und Lüneburg. Auch Schulbusse sind oft von den Ausfällen betroffen, was gerade Familien vor große Herausforderungen stellt. Die KVG Braunschweig hat beispielsweise angekündigt, dass während des Ausstands keine Busse im Linien- und Schülerverkehr fahren (Details zu den Ausfällen bei t-online).
Zusätzlich gibt es Einschränkungen im Landkreis Gifhorn, Osterholz, Rotenburg/Wümme und in der Grafschaft Hoya. Insgesamt wurden rund 2.500 Busfahrer zum Streik aufgerufen. Kundgebungen und Demonstrationen begleiten die Arbeitsniederlegungen.
Viele Pendlerinnen und Pendler stehen vor dem Problem, alternative Wege zur Arbeit oder Schule zu finden. Da insbesondere Schulbusse vom KVG Streik betroffen sind, fällt es Eltern schwer, Ersatz zu organisieren. Die betroffenen Busunternehmen stellen teilweise Ersatzfahrpläne zur Verfügung, doch viele Linien entfallen komplett oder fahren verspätet.
Die Frustration in der Bevölkerung ist groß, vor allem wenn kurzfristig weitere Streiktage angesetzt werden. Arbeitgeber kritisieren den Zeitpunkt des Ausstands, da der nächste Verhandlungstermin bereits feststeht und erst in wenigen Tagen stattfindet. Dennoch hält Verdi daran fest, den Druck aufrechtzuerhalten (Hintergrund und Stimmen aus dem Bremer Umland auf buten un binnen).
Der KVG Streik könnte fortgesetzt werden, falls in der nächsten Tarifrunde keine Einigung erzielt wird. Bis dahin sollten Fahrgäste weiterhin mit Einschränkungen rechnen und sich regelmäßig bei den jeweiligen Busunternehmen über den aktuellen Stand informieren. Wer flexibel ist, kann auf Fahrgemeinschaften oder die Bahn ausweichen, sofern diese Regionen nicht betroffen sind.
Der KVG Streik zeigt, wie verwundbar der öffentliche Nahverkehr ist, wenn die Fronten zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern verhärtet sind. Pendler sollten sich auf weitere Ausfälle einstellen. Die Tarifparteien bleiben zur Verhandlung aufgerufen, damit bald wieder Normalbetrieb herrscht. Bleiben Sie informiert, nutzen Sie aktuelle Hinweise der Verkehrsunternehmen und planen Sie Ihre Fahrten vorausschauend.