Margot Friedländer, geboren 1921 in Berlin, wurde im hohen Alter zur Stimme des Erinnerns und der Versöhnung in Deutschland. Ihr Satz „Ich bin Margot Friedländer“ steht für Überleben, Hoffnung und die Verantwortung, die Wahrheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ihr Leben und Engagement zeigen eindrucksvoll, wie eine einzelne Person Generationen inspirieren und bewegen kann.
Margot Friedländer überlebte den Holocaust als einzige ihrer direkten Familie. Nach dem Krieg lebte sie jahrzehntelang in New York, entschied sich jedoch mit 88 Jahren zur Rückkehr in ihre Geburtsstadt Berlin. Dort wurde sie zu einer gefragten Zeitzeugin und engagierte sich unermüdlich gegen das Vergessen. Mit ihrer Offenheit und Herzlichkeit hat sie besonders junge Menschen erreicht und sie ermutigt, Menschlichkeit zu leben.
Margot Friedländer war mehr als nur eine Überlebende. Sie wurde zu einer Botschafterin der Herzensbildung, wie Götz Hamann in seinem berührenden Nachruf auf ZEIT ONLINE schreibt. Dort wird verdeutlicht, wie sie als „Lichtpunkt inmitten der Gesellschaft“ viele berührte und inspirierte. Bis zuletzt forderte sie: „Seid Menschen!“ – ein Appell, der ihr gesamtes Auftreten prägte.
Ob in Schulen, auf Podien oder bei Gedenkveranstaltungen: „Ich bin Margot Friedländer“ bedeutete auch, Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen. Sie erzählte ihre Geschichte erneut und erneut, auch noch mit über 100 Jahren. Ihr Ziel war immer, aus der Vergangenheit zu lernen und die Zukunft friedlicher zu gestalten.
Anlässlich ihres Todes erinnerte Monika Grütters in DER SPIEGEL daran, dass Margot Friedländer „der lebende Beweis war, dass es Versöhnung geben kann“. Ihr Leben war geprägt von Mut, Würde und unermüdlichem Engagement für die Völkerverständigung.
Als Anerkennung ihrer Verdienste erhielt Margot Friedländer zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz. Berlin ehrte sie mit einem Ehrengrab, welches ihre außergewöhnlichen Verdienste für die Stadt und das Land würdigt. Die Berichterstattung auf BILD.de beschreibt, wie ihr Vermächtnis weit über ihren Tod hinaus nachwirken wird.
Doch vielleicht noch wichtiger ist das Vermächtnis, das sie durch Begegnungen und Worte hinterlässt. Ihre Lebensgeschichte ist Ansporn und Verpflichtung zugleich. Das Motto „Ich bin Margot Friedländer“ ermutigt uns, nicht zu schweigen – sondern Verantwortung zu übernehmen.
Das Leben von Margot Friedländer mahnt uns, Menschlichkeit zu zeigen, uns gegen Hass und Ausgrenzung zu stellen und niemals zu vergessen, was geschehen ist. Ihre Stiftung setzt diese Arbeit fort und fördert Projekte, die für Demokratie und Erinnerung einstehen.
Jede und jeder kann ein Teil ihres Vermächtnisses werden. Erzählen wir ihre Geschichte weiter, treten wir ein für Respekt und erinnern wir daran: Ich bin Margot Friedländer – und gemeinsam können wir eine bessere Zukunft gestalten.