Die Blumeninsel Mainau zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen am Bodensee und begeistert jedes Jahr über eine Million Besucher. Seit Jahrzehnten ist die Familie Bernadotte eng mit der Mainau verbunden. Nun sorgt eine überraschende Nachricht für Aufsehen: Bettina Gräfin Bernadotte verkündet ihren Rückzug aus der Geschäftsführung. Doch was bedeutet dieser Schritt für die Zukunft der Insel?
Nach 25 Jahren auf der Insel und 18 Jahren an der Spitze der Mainau GmbH zieht Bettina Gräfin Bernadotte einen Schlussstrich unter ihre operative Geschäftsführungsrolle. In einem Interview spricht sie offen über die bewegenden Gründe und die kommenden Veränderungen – darunter auch ihr Wunsch, neuen Impulsen auf der Insel Raum zu geben. Die Entscheidung trifft sie nach eigenen Angaben aus freien Stücken. Es sei eine „sehr große Veränderung, auch emotional, weil ich weiß, dass ich etwas abschließen werde.“ (Stuttgarter Zeitung)
Der Rückzug kommt für viele überraschend und bedeutet einen tiefen Einschnitt. Gleichzeitig betont die Gräfin ihre enge Verbundenheit zur Mainau, die auch über die Geschäftsführung hinaus erhalten bleibt. Sie will der Blumeninsel weiterhin als Mitglied des Stiftungsvorstands verbunden sein. Noch bis Jahresende wird sie das Zepter weiterreichen.
Die Führung der Mainau wird neu aufgestellt. Künftig übernimmt ein externer Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin die Aufgaben von Gräfin Bernadotte. Ihr Bruder, Björn Graf Bernadotte, bleibt weiterhin als Geschäftsführer aktiv und begleitet den Wandel innerhalb des Managements. Die Familie Bernadotte gestaltet die Mainau bereits in fünfter Generation. Jede Generation stand dabei vor ihren eigenen Herausforderungen – so setzt auch diese Entscheidung neue Impulse für die Zukunft der Insel. (SWR Aktuell)
Die Trägerschaft der Mainau bleibt bei der gemeinnützigen Lennart-Bernadotte-Stiftung, in deren Vorstand die Familienmitglieder aktiv sind. So wird sichergestellt, dass der familiäre Charakter und die Werte der Bernadottes die Entwicklung der Insel weiterhin prägen.
Offiziell werden keine konkreten Gründe für den Rückzug genannt. Bekannt ist jedoch, dass die Insel während der Coronazeit erhebliche finanzielle Einbußen hinnehmen musste. Große Investitionen – wie etwa die aufwendige Sanierung des Schlosses – mussten dadurch teilweise verschoben werden. Trotzdem bleibt die Mainau eines der wichtigsten touristischen Highlights der Region. (Schwäbische Zeitung)
Bettina Gräfin Bernadotte betont, dass jede Generation auf der Mainau die Chance bekommt, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie spricht von Mut, Konsequenz und Wertschätzung als Leitmotive für die Zukunft. Mit dem Wechsel rückt mehr externe Expertise in den Vordergrund, um die Insel für neue Herausforderungen zu wappnen.
Mit mehr als 45 Hektar Park- und Gartenanlagen, einem Barockschloss sowie dem berühmten Schmetterlings- und Palmenhaus bleibt die „Insel Mainau“ ein Publikumsmagnet. Der Generationenwechsel an der Führungsspitze wird als Chance gesehen, innovative Ideen zu verwirklichen und die nachhaltige Entwicklung weiter zu fördern.
Der Abschied von Bettina Gräfin Bernadotte markiert einen tiefgreifenden Wandel für die Mainau am Bodensee. Die Insel bleibt fest in der Hand der Familie Bernadotte, bekommt jedoch sinnvolle neue Impulse von außen. Die Mainau – Symbol für Natur, Geschichte und Familiengeschichte – blickt so gestärkt in eine vielversprechende Zukunft. Wer mehr über die Hintergründe und die Entwicklung erfahren möchte, findet zusätzliche Informationen in den ausführlichen Berichten der Stuttgarter Zeitung, SWR Aktuell und Schwäbische Zeitung.