Hamburg wurde in den 1970er Jahren durch einen der berüchtigtsten Serienmörder Deutschlands erschüttert: Fritz Honka. Bis heute ist sein Name in Verbindung mit dem Stadtteil St. Pauli unvergessen. Doch während Honka als Täter berüchtigt wurde, gerieten die Opfer seiner Verbrechen lange Zeit in Vergessenheit. Aktuelle Initiativen stellen nun sicher, dass auch die Geschichten der getöteten Frauen nicht verloren gehen.
Fritz Honka lebte in Hamburg-Ottensen. Zwischen 1970 und 1975 beging er mehrere Morde an Frauen, die häufig in Büchern, Filmen und Theaterstücken thematisiert wurden. Honka zerstückelte seine Opfer und versteckte deren Leichenteile in seiner Wohnung auf St. Pauli. Sein Fall wurde öffentlich, als die grausamen Taten am 17. Juli 1975 aufgedeckt wurden und für Schlagzeilen sorgten. Trotz intensiver Berichterstattung blieben Hintergrund und Lebensgeschichten der Opfer weitgehend unbeachtet.
Erst viele Jahre nach den Taten begann ein Umdenken. Die Hamburger Historikerin Frauke Steinhäuser recherchierte ausführlich zu den vier ermordeten Frauen. Sie deckte auf, wie wenig Aufmerksamkeit sie von Medien und Justiz bekamen. Besonders berührend: Zwei Opfer hatten bereits während der NS-Zeit im Konzentrationslager gelitten. Ihr späteres Schicksal als Opfer von Fritz Honka wurde jahrzehntelang kaum gewürdigt.
Um das zu ändern, wurde im Mai 2025 ein Gedenkstein im "Garten der Frauen" auf dem Ohlsdorfer Friedhof eingeweiht. Der Stein erinnert mit Fotos und Informationen an Gertraud Bräuer, Anna Beuschel, Frieda Roblick und Ruth Schult.
Weitere Informationen zur Einweihung und den Recherchen zur Lebensgeschichte der ermordeten Frauen bietet der ausführliche Bericht auf NDR.de. Ergänzend dazu berichtet auch die WELT über den neuen Gedenkstein in Hamburg, der die Opfer würdigt.
Einen Einblick in die feierliche Einweihung bietet das Video des Hamburg Journal, welches die Stimmung des Tages einfängt und Stimmen von Zeitzeugen präsentiert.
Das Gedenken an die Opfer von Fritz Honka mahnt, hinter jedem Verbrechen auch den Menschen zu sehen, der zu Schaden kam. Gerade in Fällen, in denen das mediale Interesse vor allem auf den Täter gerichtet ist, besteht die Gefahr, die Lebensläufe und Schicksale der Opfer zu übersehen. Aktionen wie der Gedenkstein in Ohlsdorf setzen ein wichtiges Zeichen in die richtige Richtung.
Der Name Fritz Honka ist Teil der Hamburger Kriminalgeschichte. Nun rückt das kollektive Gedenken die Opfer in den Mittelpunkt. Ein Besuch im "Garten der Frauen" auf dem Friedhof Ohlsdorf kann dazu beitragen, dass diese Frauen nicht erneut vergessen werden. Wer mehr erfahren möchte, findet weiterführende Details, Reportagen und Videos über die Links in diesem Artikel.