Blatten, das idyllische Dorf im Walliser Lötschental, stand in den letzten Tagen im Zentrum dramatischer Ereignisse. Ein drohender Bergsturz zwang die Behörden, alle rund 300 Einwohner und Gäste kurzfristig zu evakuieren. Was genau ist passiert? Welche Schutzmaßnahmen wurden eingeleitet? Und wie blicken die Menschen auf die Rückkehr? Dieser Artikel gibt einen aktuellen Überblick.
Blatten liegt malerisch am Ende des Lötschentals, oberhalb des Rhonetals auf 1540 Metern Höhe. Doch die Idylle wich zuletzt großer Unsicherheit. Unterhalb des nahezu 4000 Meter hohen Bietschhorns hatten sich Risse am Berg geöffnet. Geologen registrierten Bewegungen von insgesamt über 17 Metern am Hang. Die Behörden berichten, dass ein Abbruch von zwei bis möglicherweise fünf Millionen Kubikmetern Gestein unmittelbar bevorstand (Quelle).
Bereits am Wochenende trat ein Murgang oberhalb von Blatten auf. Die Wanderwege waren zu diesem Zeitpunkt schon gesperrt. Der aktuelle Felssturz hätte weitreichende Folgen für das Dorf und die Region gehabt.
Am 19. Mai 2025 ordneten die Behörden die vollständige Evakuierung von Blatten an. Die Bewohner und letzten Gäste hatten nur 90 Minuten Zeit, um das Nötigste zu packen und sich zur Mehrzweckhalle zu begeben. Die Stimmung war bedrückt, doch lief die Evakuierung laut Augenzeugen ruhig und organisiert ab. Wer nicht bei Familie oder Freunden unterkommen konnte, erhielt Unterstützung bei der Unterkunftssuche (ausführliche Schilderungen auf SRF).
Touristen waren kaum mehr anwesend, da das Dorf am Ende des Lötschentals liegt und die Wandersaison noch nicht richtig begonnen hatte. Doch auch Hotels und Gasthäuser mussten innerhalb kurzer Zeit schließen, wie eine Hotelbesitzerin berichtet (Details auf BILD.de).
Experten überwachen das Gebiet weiterhin mit GPS und Kameras, um das Risiko eines weiteren Felsabbruchs rechtzeitig zu erkennen. Die Behörden hoffen, dass der Berg in kleineren Schüben kommt und größere Schäden ausbleiben. Gleichzeitig arbeiten Gemeinde und Kanton an langfristigen Schutzkonzepten für Blatten und das gesamte Lötschental.
Für Blatten und seine Bewohner bedeutet diese Ausnahmesituation große Unsicherheit. Doch der Zusammenhalt im Tal ist groß. Die wichtigsten Informationen werden laufend über die Gemeinde und regionale Medien weitergegeben, um alle Betroffenen auf dem Laufenden zu halten.
Blatten steht nicht nur für alpine Schönheit, sondern in diesen Tagen auch für Mut und Solidarität. Die Evakuierung zeigt, wie wichtig Vorsorge in Gebirgsregionen ist. Aktuelle Entwicklungen und weitere Hintergründe können Sie in den Berichten von FOCUS online und SRF News nachlesen. Trotz der Herausforderungen blicken viele mit Hoffnung auf die Rückkehr ins geliebte Blatten.