Blatten Lötschental: Dramatischer Bergsturz bedroht das Dorf

Die Idylle im Walliser Lötschental wurde abrupt gestört: In Blatten droht ein massiver Bergsturz. Hunderte Bewohnerinnen und Bewohner mussten innerhalb kürzester Zeit ihre Häuser verlassen und das Tal verlassen. Was genau geschieht im Lötschental? Welche Folgen hat der potentielle Felsabbruch für die Region und die Menschen vor Ort?

Blick auf Blatten Lötschental während der Bergsturz-Gefahr
Blatten Lötschental während der aktuellen Bergsturz-Bedrohung. (Foto: KEYSTONE/CYRIL ZINGARO)

Der Bergsturz von Blatten Lötschental: Der Stand der Dinge

Das kleine Walliser Dorf Blatten ist das letzte Dorf im malerischen Lötschental. Viele verbinden es mit spektakulärer Natur, traditioneller Architektur und alpiner Ruhe. Doch am 19. Mai 2025 rückte der Ort plötzlich in den Fokus der Medien: Die Behörden evakuierten das gesamte Dorf. Grund dafür war die akute Gefahr eines großen Bergsturzes am Bietschhorn. Bereits wenige Tage vor der Evakuierung war es laut SRF immer wieder zu kleineren Felsstürzen gekommen. Geologen bemerkten Risse im Berg, Gestein rutschte ab, und ein dunkles Grollen lag in der Luft.

Die Experten rechnen damit, dass in kürzester Zeit mehrere Millionen Kubikmeter Gestein in das Tal stürzen könnten. Im schlimmsten Fall ist sogar von bis zu fünf Millionen Kubikmetern die Rede. Die Wanderwege in der beliebten Ferienregion wurden bereits zuvor vorsorglich gesperrt.

Evakuierung in Rekordzeit: So wurde das Dorf geräumt

Als sich die Anzeichen für einen gewaltigen Felsabbruch verdichteten, entschieden die Behörden, keine Zeit zu verlieren. Laut einem Bericht von BILD.de mussten rund 300 Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb von nur 90 Minuten ihre Häuser verlassen. Sogar die noch verbliebenen Feriengäste und Hoteliers mussten schnell reagieren. Viele sammelten sich in der Nachbargemeinde Wiler, während für ihre Unterbringung gesorgt wurde.

Bemerkenswert war die Größe der bedrohten Fläche: Das lockere Gestein hatte sich bereits über 17 Meter bewegt. Die Gefahr eines unkontrollierten Großereignisses war so real wie selten zuvor. In der FOCUS-Online-Reportage schildert eine betroffene Hotelchefin die emotionalen letzten Minuten vor der Evakuierung.

Ursachen und Geologie: Warum kommt der Berg ins Rutschen?

Bergstürze sind im alpinen Raum kein seltenes Ereignis. Im Falle von Blatten Lötschental spielen mehrere Faktoren zusammen: Intensive Niederschläge, das Abschmelzen von Permafrost und sich öffnende Risse in den Felsen versetzten das Gestein in Bewegung. Der Birchgletscher – in direkter Nachbarschaft zum Bietschhorn – ist schon länger unter Beobachtung, da sich an dessen Randpartien immer wieder kleinere Felsstürze lösen. Die Geologen haben Kameras und GPS installiert, um die Bewegungen genau zu verfolgen. Gerade in diesem Fall war der Fortschritt der Instabilität so gravierend, dass schnelles Handeln gefragt war.

Auswirkungen auf das Lötschental und die Zukunftsaussichten

Die Bilder und Nachrichten aus Blatten Lötschental gehen unter die Haut. Die Menschen des Tals zeigen aber auch jetzt viel Zusammenhalt. Die Gemeinde organisierte Notfalltreffpunkte und sorgte für Unterkünfte. Laut Experten wird erst nach Abschluss der akuten Gefahrenphase bewertet werden, wie groß die Schäden wirklich sind – und ab wann die Bewohnerinnen und Bewohner zurückkehren können.

Die Geschichte rund um den drohenden Bergsturz in Blatten Lötschental zeigt, wie fragil das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sein kann. Das Ereignis ist eine Mahnung, weiterhin in Prävention und Forschung zu investieren, damit solche Gefahren frühzeitig erkannt und eingegrenzt werden können.


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Fazit

Der drohende Bergsturz in Blatten Lötschental ist ein dramatisches Beispiel für die Kraft der Alpen und die Herausforderungen im Umgang mit Naturgefahren. Die Lage bleibt angespannt, aber die Solidarität und Professionalität der Verantwortlichen geben Hoffnung. Bleiben Sie informiert und unterstützen Sie betroffene Regionen durch verantwortungsvolles Verhalten – nicht nur beim Besuch von Blatten Lötschental.