Die Beerdigung Margot Friedländer bewegte Berlin – und weit darüber hinaus. Ihr Abschied auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee wurde zu einem Moment des Innehaltens, der Würdigung und Erinnerung. Als Holocaust-Überlebende, Berliner Ehrenbürgerin und Mahnerin war Margot Friedländer weit über die Stadtgrenzen hinaus eine Symbolfigur für Menschlichkeit und Versöhnung.
Margot Friedländer wurde am 9. Mai 2025 im Alter von 103 Jahren in Berlin verabschiedet. Sie überlebte die NS-Zeit, verlor ihre Familie und kämpfte dennoch unermüdlich gegen Hass und das Schweigen. In zahlreichen Begegnungen, vor allem mit Jugendlichen, vermittelte sie ihre wichtigste Botschaft: Seid Menschen. Die Beerdigung Margot Friedländer wurde von Bundespräsident, Bundeskanzler und weiteren Ehrengästen begleitet. Vertreter aller gesellschaftlichen Bereiche ehrten die Verstorbene an ihrer letzten Ruhestätte im Kreis ihrer Familie und zahlreicher Wegbegleiter.
Die Zeremonie auf dem Jüdischen Friedhof war geprägt von tiefem Respekt und Dankbarkeit. Unter den Trauergästen befanden sich neben Angehörigen auch viele Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Friedrich Merz, sowie die ehemaligen Kanzler Olaf Scholz und Angela Merkel zeigten durch ihre Anwesenheit, wie groß Margot Friedländers Wirkung war. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Berlin, Gideon Joffe, würdigte sie als "moralischen Kompass", der die Erinnerung weitergegeben habe. Hier erfahren Sie mehr über die bewegende Trauerfeier und die Reaktionen prominenter Gäste.
Der berühmte Regisseur Wim Wenders bezeichnete Friedländer als eine "unfassbar liebenswerte und immer positiv gestimmte Person". Auf einer Veranstaltung in Berlin betonte er, Friedländers Botschaft werde "noch in 100 Jahren zitiert werden". Wenders war selbst Teilnehmer der Trauerfeier und schilderte, wie sehr ihn ihre Ausstrahlung beeindruckte. Lesen Sie mehr über Wim Wenders’ Würdigung von Margot Friedländer in Berlin.
Wegen der hohen Zahl prominenter Gäste und der symbolischen Bedeutung der Beisetzung waren über 400 Polizisten im Einsatz. Berlin hisste Trauerbeflaggung, um Margot Friedländer die letzte Ehre zu erweisen. Ihr Grab befindet sich nun im Ehrenteil des Jüdischen Friedhofs Weißensee – ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihren lebenslangen Kampf gegen das Vergessen.
Die Beerdigung Margot Friedländer hat noch einmal verdeutlicht, wie wichtig ihre Stimme für unsere Gesellschaft war und bleibt. Ihr Aufruf, "seid Menschen", wirkt weit über ihren Tod hinaus. Sie erinnert uns daran, Verantwortung zu übernehmen– für Menschlichkeit, Toleranz und Demokratie. Ihr Leben zeigt, dass Versöhnung und Erinnerung untrennbar miteinander verbunden sind. Margot Friedländers Botschaft bleibt ein Auftrag an uns alle.