Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) gilt heute als eines der auffälligsten invasiven Insekten in Deutschland. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, hat sie sich in den letzten Jahren insbesondere im Westen und Südwesten stark verbreitet. In diesem Artikel erfährst du, warum die Hornisse auch für heimische Arten und den Menschen ein Risiko darstellt, welche Veränderungen im Umgang es aktuell gibt und was jeder Einzelne bei einer Entdeckung tun sollte.
Die asiatische Hornisse wurde 2004 mit Importwaren nach Europa eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich schnell aus. In Deutschland wurden die ersten Vorkommen bereits 2014 gemeldet. Besonders das Rheinland sowie Hessen gehören heute zu den Hotspots. Nach aktuellen Berichten gab es allein im Rheinland 2023 über 400 Nester, Tendenz steigend. Bis zu 6000 Tiere leben häufig in einem einzelnen Nest. Diese außerordentliche Populationsdichte macht die Kontrolle schwierig. Mehr zur Entwicklung der Hornisse im Rheinland erfährst du hier.
Die asiatische Hornisse ist vor allem für heimische Honigbienen gefährlich. Sie ernährt sich zu einem Großteil von Bienen und kann so erhebliche Schäden für Imker und die Landwirtschaft verursachen. Zusätzlich ist sie eine Bedrohung für die heimische Biodiversität, weil sie auch andere Insektenarten jagt. Für den Menschen gilt sie grundsätzlich als weniger aggressiv. Fühlt sich die Hornisse jedoch bedroht, kann sie ihr Nest verteidigen – mit schmerzhaften Stichen, die bei Allergikern gefährlich werden können.
Bis vor kurzem galt die Bekämpfung der asiatischen Hornisse als Priorität. Behörden entfernten entdeckte Nester sofort und großflächig. Doch diese Strategie brachte wenig Erfolg. Aufgrund der schnellen Ausbreitung wurde die Hornisse 2025 bundesweit als „etabliert“ eingestuft. Dies bedeutet: Die Entfernung von Nestern erfolgt nur noch selektiv – etwa in der Nähe von Kindergärten oder bei Personen mit starker Allergie. Die Verantwortung und Kosten für eine Entfernung liegen oft bei den Grundstückseigentümern. Die vollständigen Hintergründe zur Strategieänderung liest du hier.
Auch in Hessen hat das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie die Gefahrenlage neu bewertet. Seitdem entfällt die Pflicht zur sofortigen Beseitigung jedes entdeckten Nestes. Umwelt- und Naturschutzbehörden prüfen nun im Einzelfall, ob eine Entfernung notwendig oder sinnvoll ist. Detaillierte Informationen zu den Maßnahmen in Hessen findest du in diesem Bericht.
Wer ein Nest oder auffällig große, schwarze Hornissen mit orangener Gesichtsmaske sieht, sollte sich dem Nest keinesfalls nähern. Die Entfernung darf nicht eigenständig erfolgen. Stattdessen sollte das zuständige Veterinäramt oder die Naturschutzbehörde informiert werden. Fotos sind hilfreich und können an die offiziellen Meldeportale geschickt werden. Die systematische Dokumentation unterstützt die Behörden bei der Kontrolle der Verbreitung.
Die asiatische Hornisse ist gekommen, um zu bleiben. Ihr Management erfordert heute selektive Eingriffe und einen informierten Umgang in der Bevölkerung. Melde jede Entdeckung an offizielle Stellen – so hilfst du aktiv mit, die Ausbreitung zu überwachen und negative Auswirkungen einzudämmen. Bleibe wachsam, respektiere das Tier und trage zur Bewahrung der heimischen Artenvielfalt bei.