Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) sorgt in Deutschland zunehmend für Diskussionen. Ursprünglich in Südostasien beheimatet, breitet sich die invasive Art seit über einem Jahrzehnt in Europa und speziell in Deutschland aus. Behörden und Naturschützer stehen vor neuen Herausforderungen, da sich die rechtlichen und praktischen Maßnahmen im Umgang mit dieser Wespenart zuletzt deutlich verändert haben.
Ursprünglich stammt die asiatische Hornisse aus Südostasien. Über Schiffsimporte gelangte sie vermutlich 2004 nach Europa. Der erste Nachweis in Deutschland erfolgte 2014 in Baden-Württemberg. Von dort verbreitete sich Vespa velutina schnell weiter. Vor allem in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ist sie heute weit verbreitet. Laut dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) konnten selbst umfangreiche Nesterbeseitigungen die Ausbreitung nicht stoppen.
Mehr Details zur wissenschaftlichen Einschätzung und den Bemühungen um die Eindämmung finden Sie bei der Frankfurter Rundschau.
Die asiatische Hornisse zählt zu den invasiven Arten. Das bedeutet, dass sie bewusst oder unbeabsichtigt in neue Lebensräume gelangt ist und dort heimische Ökosysteme beeinflusst. Vespa velutina kann heimische Arten bedrohen, darunter Wildbienen und Honigbienen, da sie diese oft jagt. Fachleute des HLNUG warnen vor möglichen negativen Folgen für die Umwelt, Wirtschaft und sogar die Gesundheit des Menschen, auch wenn direkte Gefahren für Menschen vergleichsweise selten auftreten.
Im März 2025 erfolgte eine wichtige Neuregelung: Die asiatische Hornisse wird jetzt offiziell als "weit verbreitet" eingestuft und nicht mehr als Früherkennungsart behandelt. Das bedeutet, dass gemeldete Nester nicht sofort beseitigt werden müssen. Stattdessen erfolgt eine Einzelfallprüfung durch die zuständige Naturschutzbehörde. Laut hessenschau.de brachte die Beseitigung von mehr als 250 Nestern in Hessen allein im letzten Jahr keine dauerhafte Eindämmung der Art.
Auch in Nordrhein-Westfalen hat sich der Umgang verändert. Seit Ende März 2025 ist die asiatische Hornisse nicht mehr meldepflichtig. Grundstückseigentümer sind nun selbst für die Entfernung von Nestern auf ihrem Grundstück verantwortlich, und damit auch für die entstehenden Kosten. Wie Imker unterstützen können und was künftig zu beachten ist, erfahren Sie bei RP Online.
Die Ausbreitung der asiatischen Hornisse wird weiterhin beobachtet. Behörden rufen dazu auf, neue Sichtungen möglichst mit Fotos zu dokumentieren und über die offiziellen Meldeportale einzureichen. So bleibt es möglich, die Entwicklung der Population genau zu überwachen und gegebenenfalls gezielt einzugreifen.
Die asiatische Hornisse bleibt eine Herausforderung für Naturschutz, Imker und Behörden. Trotz vielfacher Maßnahmen ist die Art heute in vielen Teilen Deutschlands etabliert. Die Verantwortung wird zunehmend auf lokale Akteure übertragen. Grundstückseigentümer und Imker sollten sich mit dem Umgang vertraut machen, um Risiken für Mensch und Bienen zu minimieren. Bleiben Sie wachsam und informieren Sie die zuständigen Stellen bei neuen Funden.