Asiatische Hornisse: Bedrohung für Bienen und heimische Natur

Asiatische Hornisse auf ihrem Nest

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist längst kein seltenes Insekt mehr in Deutschland. Ursprünglich aus Südostasien eingewandert, breitet sich diese invasive Art besonders in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz rasant aus. Doch warum ist die asiatische Hornisse so gefährlich für unsere Natur und speziell für die heimischen Bienen? Dieser Artikel gibt einen aktuellen Überblick und zeigt, wie Imker und Behörden auf diese Herausforderung reagieren.

Was macht die asiatische Hornisse so problematisch?

Im Gegensatz zur heimischen Hornisse steht die asiatische Hornisse nicht unter Naturschutz, da sie massive Auswirkungen auf heimische Insekten und Wildbienen hat. Besonders betroffen sind Honigbienen, die zur Hauptnahrungsquelle der asiatischen Hornisse zählen. Sie jagen aggressiv und räubern ganze Bienenvölker aus, was nicht nur Imkern, sondern auch der gesamten Artenvielfalt schadet.

Laut dem Hornissen-Experten Frank Steinacher werden derzeit viele Nester gebaut, was die Ausbreitung weiter beschleunigt. Über die Gefahren und das Verhalten dieser Art geht dieser Beitrag von SWR1 ins Detail und gibt Tipps, wie man Initial-Nester erkennt und wohin man Funde melden sollte.

Ausbreitung in Deutschland: Zahlen und Fakten

Die ersten Sichtungen wurden 2014 in Baden-Württemberg dokumentiert, doch in den letzten Jahren hat sich die asiatische Hornisse explosionsartig verbreitet. In Hessen etwa wurden über 250 Nester entfernt, dennoch bezeichnen Experten wie Katharina Albert vom Hessischen Landesamt für Naturschutz die Art als "weit verbreitet". Damit ist die asiatische Hornisse in einigen Regionen sogar so etabliert, dass keine Sofortmaßnahmen mehr vorgeschrieben sind. Weitere Infos und Empfehlungen enthält dieser ausführliche Artikel zur Situation in Hessen.

Die Kosten und der Aufwand zur Bekämpfung sind enorm. Allein in Hessen entstanden so Ausgaben von mehr als 80.000 Euro im Jahr 2024.

Gefahr für Imker und Bienenvölker

Für Imker sind die Verluste durch die asiatische Hornisse oft katastrophal. Marcel Widmann, Imker aus Wiesloch, hat bereits viele Bienenvölker verloren. Er hat begonnen, spezielle Schutzvorrichtungen zu entwickeln, etwa engmaschige Gitter, um seine Tiere gegen Übergriffe zu schützen. Dennoch bleibt die Bedrohung hoch, denn die Hornissen sind anpassungsfähig und sehr effektiv bei ihren Angriffen. Mehr Erfahrungen aus der Praxis lesen Sie im Beitrag der Tagesschau über Imker Marcel Widmann und seine Schutzmaßnahmen.

Neben der direkten Gefahr für Bienen können aggressive Hornissen auch für Menschen problematisch werden, wenn sie sich bedroht fühlen und ihr Nest verteidigen.

Was können Bürger und Behörden tun?

Auch wenn der Kampf gegen die asiatische Hornisse laut Experten "fast verloren" wirkt, ist jede Meldung eines neuen Nestes wichtig. Jede entfernte nestreduziert das generelle Risiko für weitere Ausbreitung. Bürger können Funde über lokale Meldeportale mit Foto dokumentieren und die Behörden informieren. Der gezielte Schutz von Bienenstöcken und die Förderung von blühenden, naturnahen Gärten helfen zudem, die heimische Artenvielfalt zu stärken.

Fazit: Wachsam bleiben bei der asiatischen Hornisse

Die asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Gefahr für Bienen und unsere Ökosysteme dar. Durch gezielte Maßnahmen und aktive Mithilfe der Bevölkerung können ihre Auswirkungen zumindest eingedämmt werden. Informieren Sie sich regelmäßig, melden Sie Funde rechtzeitig und unterstützen Sie lokale Imker – damit Vielfalt und Bestäubungskraft in unserer Region erhalten bleiben.